Margot-Friedländer-Preis für Schüler/innen des JCSBK
Engagierte Schüler*innen, die sich in Projekten mit dem Holocaust, seiner Überlieferung und aktuellen Formen von Antisemitismus und Rassismus beschäftigen, erhalten heute den Margot-Friedländer-Preis. Die Laudatio für den Preis hält Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Holocaust-Überlebende Margot-Friedländer wird in diesem Jahr 100 Jahre alt und gibt ihre Erfahrungen nach wie vor an eine junge Generation weiter und ermutigt sie zu Zivilcourage. Heute übergibt sie den nach ihr benannten Margot-Friedländer-Preis an junge Menschen, die sich in Projekten in der Schule oder darüber hinaus mit der Geschichte des Holocaust und mit aktuellen Formen von Antisemitismus und Rassismus auseinanderzusetzen. „Wofür ist dieser Preis? Er ist nicht für einen sportlichen Erfolg oder einen guten Aufsatz, den ihr geschrieben habt. Er ist vielmehr eine Anerkennung für etwas unendlich Wichtiges, für Euer menschliches Engagement. Sagt Eure Meinung! Seid wachsam! Seid Menschen!“, erklärt Margot Friedländer den jungen Preisträger*innen.
Copyright Stefanie Loos / Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa; v.l.:Lara Bolte, Niklas Isermann, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Benedikt Sievers, Fabian Özdem, Margot Friedländer, Nele Fritze
Zur diesjährigen Preisverleihung hält Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eine Laudatio, welche im Anschluss der Veranstaltung veröffentlicht wird.
Ausgerichtet wird der Preis von der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, die gemeinsam mit einer jungen Jury fünf Schüler*innen-Gruppen aus Leipzig, Halle, Warbug, Kassel und aus der Deutschen Schule Medellin in Kolumbien als Preisträger*innen ausgewählt hat: „Wir haben viele innovative und bewegende Projektbewerbungen gelesen, aus denen wir für Margot Friedländer und ihre Jury eine gute Vorauswahl getroffen haben. Wichtig war uns dabei, junge Menschen auszuzeichnen, die eine Brücke schlagen zwischen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres pluralistischen Zusammenlebens“, erklärt Milena Paul von der jungen Jury des Margot-Friedländer-Preis. „Der Preis soll die Erfahrungen und das Erinnern von Margot Friedländer lebendig halten und gleichzeitig junge Menschen darin fördern, aktiv zu werden. Ausgestattet mit dem Auftrag der Zeitzeugin sind sie in der Verantwortung, das Erinnern auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und sich gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit einzusetzen“, so André Schmitz-Schwarzkopf, Vorstandsvorsitzender der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, die den Preis in diesem Jahr bereits zum siebten Mal vergibt.
Folgende Projekte werden in diesem Jahr mit dem Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet:
- „Spuren im Stadtbild – Verfolgung und Enteignung jüdischer Leipziger*innen“, Humboldtschule, Gymnasium der Stadt Leipzig
- „Tagebuch der Gefühle“, SBH-Südost GmbH / Standort Halle
- „Unvergessen-Podcast“, Johann-Conrad-Schlaun Berufskolleg Warburg
- „Erinnern für die Gegenwart“, Deutsche Schule Medellin, Kolumbien (Anerkennungspreis)
- „In meiner Tasche – In My Pocket“, Freie Schule Kassel (Anerkennungspreis)
Über den Margot-Friedländer-Preis:
Mit dem Margot-Friedländer-Preis werden seit 2014 Jugendliche dazu aufgerufen, sich mit dem Holocaust, seiner Zeugenschaft, Überlieferung und historischen Kontinuitätslinien in interaktiven Projekten auseinanderzusetzen. Ziel ist es, junge Menschen zu unterstützen, sich gegen heutige Formen von Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und Ausgrenzung und für eine pluralistische Migrationsgesellschaft einzusetzen. Benannt nach der Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer wird durch die Ausschreibung des Preises die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus auch in den jüngeren Generationen lebendig gehalten. Die Schwarzkopf -Stiftung Junges Europa trägt hierzu mit einem Preisgeld und einer pädagogischen Begleitung von innovativen Projektideen bei.
Der Margot-Friedländer-Preis ist ein Projekt der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, gefördert durch die Berliner Sparkasse und EY Deutschland.
Weitere Informationen zum Margot Friedländer Preis finden Sie hier.
Über die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa:
Die überparteiliche Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa wurde 1971 von Pauline Schwarzkopf in Hamburg gegründet. Die Vision der Schwarzkopf-Stiftung ist ein von jungen Menschen gestaltetes Europa der Offenheit, Solidarität und Demokratie. In Veranstaltungen, Seminaren, Bildungsangeboten und jugend-geleiteten Netzwerken sowie mit Preisen und Stipendien bietet die Stiftung jungen Europäer*innen Möglichkeiten der Begegnung und des Austauschs, der persönlichen Entwicklung und der aktiven demokratischen Teilhabe.
Weitere Veröffentlichungen:
Pressemitteilung, 20. September 2021