Prüfung bestanden? Lernerfolg zwischen Selbsteinschätzung, Selbstorganisation und KI
Beim 4. Ausbildungsdialog standen die Wahrnehmungen und Fakten rund um den Prüfungserfolg im Ausbildungsgang Industriemechanik im Fokus. Die Sorge um den Fachkräftemangel und die Hoffnungen, die Ausbilder in ihre „Azubis“ setzen machen deutlich, dass die duale Ausbildung -nicht nur im RBZB Schulversuch- vor Herausforderungen und im Veränderungsprozess stehen. Die Schülersprecher spiegelten, dass auch sie besonders auf den Prüfungserfolg schauen: „Die gefühlten Noten in der Theorie waren besser als die echten Noten am Ende waren.“
Zu Gast war bei diesem Ausbildungsdialog erstmalig Herr Lumperrda von der IHK. Er zeigte die Tendenzen bei den Prüfungsergebnissen aus den letzten 5 Jahren anhand der veröffentlichten Statistik auf. Auffällig ist, dass aktuell jeder 10. die Abschlussprüfung nicht auf Anhieb bestand. Wenn 2019 vor der Pandemie noch 98.8% bestanden ist die Bestehensquote der letzten Jahre kontinuierlich gesunken. Die Schwierigkeiten lägen nicht in der Praxis, sondern in der Theorie.
Bild erstellt mit Dall-EIm weiteren Austausch wurde deutlich, dass der Handlungsbedarf sowohl bei den Lerntechniken als auch bei den Prüfungsformen liegt. Auf der einen Seite fällt Einzelnen die Selbstorganisation schwer, auf der anderen Seite sollten Prüfungsformen moderner werden. „In der Praxis wird mehr „Learning bei doing“ und Lösungskompetenz gebracht,“ so ein Ausbilder.
Schulleiter Michael Urhahne sieht die Schwierigkeit, dass der Unterricht zunehmend kompetenzorientiert stattfindet, doch die Prüfungen noch aus Wissensabfragen bestünden. Auch Herr Lumperda könnte sich zukünftig mehr Aufgaben, der Art „Nutze die KI kritisch, um Thema X zu bearbeiten.“ vorstellen und gleichzeitig sieht er die Herausforderung, dass neue Formen auch in der Prüfungssituation funktionieren.
Ausbilder, die praktische Prüfungen abnehmen stellen fest, dass immer wieder Prüflinge in der Ausbildung nicht alle Inhalte im Betrieb vermittelt bekommen. Hier werden besonders die Überbetriebliche Ausbildung und die Dokumentation mit Ausbildungsplan und Berichtsheft als wichtige Qualitätsfaktoren genannt.
Beim Ausbildungsdialog machen die Betriebe deutlich, dass sie die digitalen Lernmöglichkeiten einerseits schätzen und andererseits ein grundlegendes Interesse am Ausbildungserfolg ihrer Mitarbeitenden haben.
Aus den Berufskollegs berichten die Digitalen Bildungscoaches über den Start des Mentoring-Programms „Level up Höxter“.
Bild erstellt mit Dall-EIndividuelle Lernwege kommen im persönlichen Coaching durch direkte unterstützende Beziehungen stärker in den Blick und gleichzeitig fördern die Bildungscoaches im Rahmen des RBZB-Unterrichtes den individuellen Lernweg durch Nutzung der Künstlicher Intelligenz. Bildungscoach Pia Rostek berichtet über die Möglichkeiten mit ChatGPT auf der datenschutzkonformen Lernplattform eigene Lernwege zu gestalten. Im Rahmen des Unterrichtes könnten die Schülerinnen und Schüler die neuen Lernwerkzeuge erproben und zum Selbstlernen nutzen.
Herr Lumperda bestärkt den Weg des Coaching-Weg im RBZB: „Ich habe eben vom Coaching Ansatz gehört. Eine super Sache im Kreis Höxter. Es gibt viele die Bedarf haben.“